Hamburger Ärzteorchester e.V.


Geschichte des Hamburger Ärzteorchesters

Das Hamburger Ärzteorchester wurde 1964 von dem Hamburger Kirchenmusiker Willi Linow
gegründet. Er hatte 1960 auch die Harburger Jugendkantorei gegründet,
aus der später die Harburger Kantorei wurde. 1964 wurde die Kirchenmusikerin Maria Stehn
nach ihrem Examen an die Paul-Gerhardt-Gemeinde in HH-Wilhelmsburg berufen.
Willi Linow und Maria Stehn arbeiteten zusammen. Sie hatte ihren Chor, er hatte das begleitende Orchester.
So wurde Frau Stehn ab und zu die erste "Gastdirigentin" des ÄO.

Die Leitung von Linow gestaltete sich zunehmend schwieriger, bis er in den Ruhestand trat.
Nach einem Interim wurde das Ärzteorchester 1976 neu gegründet; maßgeblich durch die Initiative von Dr.Carrière.
Prof.Hermann Weiss wurde geschätzter Dirigent. Es war eine sehr erfreuliche Zusammenarbeit,
die aber nach nur kurzer Zeit durch den Tod von Prof.Weiss endete.
Frau Anne Stellbrink, Kirchenmusikerin und Ehefrau des bekannten Chirurgen Dr.Stellbrink,
die schon einige Jahre Bratsche im Ärzteorchester gespielt hatte,
wurde 1983 mit großem Zuspruch zur Dirigentin ernannt.
(Anmerkung: Der Text zur Geschichte des HÄO wurde im Januar 2025 geändert von Ulrike Kiesselbach.)

Unter ihrem Dirigat wuchs das Orchester zu einem Sinfonieorchester, was die Erarbeitung
großer sinfonischer Werke der Klassik möglich machte. Solisten wurden vorwiegend aus eigenen Reihen gewählt.
Schon zu ihrer Zeit trat das Orchester im Wesentlichen in Benefizkonzerten auf – bedürftige Familien und Jugendliche,
Kranke, Senioren und Sterbende konnten so ausserhalb des „Gesundheitssystems“
unterstützt werden – aber auch auf Medizinerkongressen,Promotionsfeiern und in akademischen Feierstunden.

Nach zwanzig Jahren musste Anne Stellbrink aus Krankheitsgründen ihr Amt leider aufgeben.
Thilo Jaques, der schon zu ihren Zeiten auf Reisen das Ärzteorchester als Hornist begleitet hatte,
wurde 2004 begeistert als neuer Dirigent berufen.

Neben den Benefizkonzerten spielte das Orchester regelmäßig für den Freundeskreis des UKE.
2007 musizierte das ÄO anlässlich des Internationalen Gedenktages für die Opfer
des Nationalsozialismus im Berliner Dom zugunsten der Holocaust-Opfer in Palästina
und der „Aktion Sühnezeichen“.

Neben der genannten Aktivität ist das Orchester auch ein „Reise-Orchester“. Neben zahlreichen
europäischen Ländern gab es auch Ziele in Übersee: die erste Reise führte 1983 in die USA
zur 300-Jahr-Feier der deutschen Einwanderer in Chicago. Es folgten Reisen nach Namibia, Indonesien, Myanmar und China.

Im Jahr 2008 stand sogar ein Besuch in Israel und dem Palästinensischen Autonomiegebiet
mit drei Konzerten an, zwei davon mit einem gemischten Chor aus beiden Landesteilen!

Bleibt zu erwähnen: Die Mitglieder des ÄO sind Ärzte, ihnen durch familiäre und freundschaftliche Bande
verbundene oder in medizinnahen Berufen tätige Menschen.
Es erfreut das Orchester immer wieder, mit Medizinern des Gastlandes zusammen Musik zu machen.

Von der Reise 2016 nach Helsinki gibt es einen Reisebericht und ein paar Bilder:

Ein Highlight in der letzten Zeit war die Feier zum 50 jährigen Bestehen des Orchesters.

Das Orchester schätzt sich glücklich, dass in den letzten Jahren viele junge Mediziner und sogar Medizinstudenten zu ihm gestoßen sind.

Ein weiteres Plus ist das große Engagement einiger Mitglieder zusammen mit Thilo Jaques, auch Werke des 19. und sogar 20. Jahrhunderts in Angriff zu nehmen – mit Erfolg!

Ein für das Orchester neuer großer Schritt war die Gründung eines Vereins und die damit verbundene Anerkennung der Gemeinnützigkeit, welche kurz vor Jahresende 2019 erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

(Peter Steder, Ulrike Kiesselbach)